Was ist Binding? Unter Binding bzw. Chest-Binding wird das Abbinden der weiblich gelesenen Brust verstanden, damit diese einer männlich gelesenen nahe kommt. Dies kann unter anderem trans Personen betreffen, die sich männlich oder nonbinär definieren. Jedoch können auch cis-männliche Personen mit einer Gynäkomastie, also mit vermehrt auftretendem Brustgewebe, betroffen sein. Wenn Du also Binding durchführst, bist Du nicht alleine.
Und Binding soll jetzt gesund sein? Ja, denn Gesundheit ist mehr als nur körperliche Symptome. Wenn der Körper oder Teile davon nicht zum gelebten und gefühlten Geschlecht passen und dadurch auch psychische Folgen auftreten können, spricht man von einer Dysphorie. Die Studie von Peitzmeier et al. aus dem Jahr 2015 zeigte eindeutig, dass das Binding das Wohlbefinden steigerte. Das Binding hat somit eine große positive Bedeutung für die psychische Gesundheit.

Das Binding hat zwar positive Effekte auf die psychische Gesundheit, doch gaben 97,2% der von Peitzmeier et al. im Jahr 2015 online befragten binding-praktizierenden Personen mindestens ein körperliches Symptom an. Zu den Symptomen gehörten unter anderem Rückenschmerzen, Brust(korbs)schmerzen, Kurzatmigkeit, Juckreiz, schlechter Haltung, Schmerzen im Schultergürtel, Brustspannen, Schwellungen und diverse neurologische Beschwerden, wie Taubheit oder Kopfschmerzen.
Aber mit den richtigen Binding-Methoden, der passenden Tragedauer und ergänzenden Übungen können die Beschwerden reduziert werden. In einer Physiotherapie können Übungen vermittelt und beübt werden. Auch gibt es weitere Seiten mit Tipps und auch welche auf denen passende Binder bestellt werden können. PDF-Dokumente mit den entsprechenden Infos können hier direkt unter diesem Text zu Binding-Methoden und Übungen gedownloaded werden. Weitere Dokumente werden folgen. Bitte gedulde Dich noch etwas, dann stehen diese hier bereit. Weiter unten findest Du jetzt schon einen schnellen Überblick.

Weitere Informationen
Wer steckt eigentlich hinter dieser Seite? Ich bin Niko (er/dey), mir wurde bei Geburt das männliche Geschlecht zugewiesen, definiere mich jetzt jedoch als nonbinär, dennoch mehr im männlichen Spektrum. In der Vergangenheit habe ich eine Ausbildung zum Physiotherapeuten gemacht und später dann studiert und so auch den Master in Angewandten Gesundheits- und Therapiewissenschaften gemacht. In meiner Abschlussarbeit des Masterstudiums habe ich mich mit dem Chest-Binding, welche Nebenwirkungen es hat und ob Physiotherapie hierbei helfen kann beschäftigt. Auch selbst wollte ich die körperlichen Effekte des Bindings erfahren und habe es selbst ausprobiert und den Binder zeitweise im Alltag getragen z.B. beim Sport, beim Spaziergang und beim Einkauf.

Bei meiner Master-Thesis wurde ich unterstützt von Spotlight in Pforzheim. Spotlight ist ein Safe(r) Space für sexuelle, romantische und geschlechtliche Identitäten und Vielfalt. Zudem widmet sich die Organisation dem Thema der sexuellen Gesundheit. Mit QueerSpace bietet Spotlight ein Beratungsangebot für queere Menschen und insbesondere für trans Personen in und um Pforzheim.

Weitere Beratungsangebote in Baden-Württemberg findest Du hier auf der Seite des Netzwerkes LSBTTIQ BaWü. Bundesweit gibt es Beratungsangebote von der dgti (Deutsche Gesellschaft für Trans*- und Intergeschelchtlichkeit).
In englischer Sprache gibt es ganz viele Tipps rund um das Binding auf der Internetseite healthybinding.com aus den USA. Auf einer weiteren Seite aus den USA können unter gc2b.co Binder bestellt werden. Auf der deutschen Internetseite transtoy.de können auch Binder und Packer bestellt werden.